Referat für Schwarze Studierende und Studierende of Color

Willkommen beim ersten autonomen AStA Referat für Schwarze Studierende und Studierende of Color der FU Berlin. Die Universität ist ein vorwiegend weißer Raum, in dem Menschen of Color auf dem Campus, in den Hörsälen und in der Literatur häufig zum Anderen erklärt werden. Wir wollen Sichtbarkeit für BPOC Studierende schaffen und einen Safer Space aufbauen, in dem wir uns vernetzen, Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig stärken können.

Konsens des AStA Referats für Schwarze Studierende und Studierende of Color

B.PoC – Die Selbstbezeichnung B.POC steht für Black People und People of Color. So unterschiedlich wir sind, vereint uns, dass wir alle Rassismuserfahrungen machen. B.POC
werden von der Mehrheitsgesellschaft strukturell aufgrund ihres rassifizierten Äußeren benachteiligt und zum Anderen gemacht.

Rassismus – Rassismus hat seinen Ursprung im europäischen Kolonialismus und bezeichnet eine Machtstruktur, die Weißsein als Norm betrachtet und der Legitimation von Macht und Herrschaft dient. Rassismus ist unter anderem eine Ideologie, bei der es um die Hierarchisierung und historische Entmenschlichung von Körpern, die als nicht-weiß gelesen werden geht. Dies basiert auf der falschen Annahme der biologischen Minderwertigkeit. Wir erkennen an, dass Race eine soziale Konstruktion ist, die keiner biologischen Realität entspricht. Gleichzeitig betonen wir auch, dass die Diskriminierung aufgrund einer wahrgenommen Race leider noch Alltag ist und wir deshalb die Machtstrukturen hinter sozialen Identitäten wie Schwarz und weiß weiterhin beleuchten müssen. Schwarz und weiß verstehen wir nicht als biologische Eigenschaften, sie beschreiben die soziale und politische Position als diskriminierte oder privilegierte Menschen in einer von Rassismus geprägten Welt. Rassismus findet sich in allen täglichen Situation und wird ständig reproduziert. Universitäre Machtstrukturen – Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Wissenschaft historisch dafür verwendet wurde, die Minderwertigkeit des nicht-weißen Anderen zu beweisen, um Rassismus oder praktisch Kolonialismus zu legitimieren. Weiterhin werden B.PoC innerhalb der Universität systematisch ausgegrenzt oder bloß als Objekte angesehen, die erforscht werden, sich aber nicht selbst definieren können – so erklärt die Wissenschaft rassifizierte Menschen weiterhin zum Anderen. Durch fehlende Repräsentation von Wissenschaftler*innen of Color unter den Dozierenden als auch in den Texten, die wir lesen, sowie durch den erschwerten Hochschulzugang bleibt die Universität leider ein vorwiegend weißer Raum. Unsere Arbeit fokussiert daher die Stärkung von B.PoC, diesen Raum neu zu beanspruchen, ihn neu zu definieren und Räume zu schaffen, in denen der Ausdruck der Erfahrungen von B.PoC zentralisiert werden kann. Raum einnehmen, Empowerment und Sichtbarkeit – Wir haben das Ziel, an dieser Universität einen Raum zu schaffen, in dem wir unsere Stimmen wiederfinden, unser eigenes Narrativ formen können, B.PoC empowern. Wir wollen der fehlenden Repräsentation entgegenwirken und Sichtbarkeit von B.PoC schaffen. Der Weg zur Selbstbestimmung bedeutet, Strukturen zu schaffen, in denen wir uns repräsentiert fühlen, was zu Empowerment führt.

Safer Space – Wir wählen die Bezeichnung Safer Space statt Safe Space, da wir anerkennen, dass wir uns der Gefahr vor Gewalt auch innerhalb anti-rassistischer Räume bewusst sein müssen.

Queer/LGBTIQ – In unserer Arbeit versuchen wir, heteronormative und cis-dominante Strukturen und Diskurse, die innerhalb der Wissenschaft verbreitet sind, zugunsten einer nicht-binären Praxis zu dekonstruieren. Wir erkennen die Bedeutung queerer Körper auf dem Campus an. Deshalb wollen wir ein Netzwerk einbeziehen und fördern, das queere und transgender B.PoC-Identitäten stärkt.

Intersektionalität – Wir haben das Ziel, alle Menschen mitzudenken und frei von Sexismus, Klassismus, LGBTIQ-Feindlichkeit, Ableism, Anti-Muslimischem Rassismus und jeder Form von Menschenfeindlichkeit zu sein. Wir legen Wert auf eine intersektionale Perspektive innerhalb feministischer Diskurse und möchten auf dem FU Campus ein Netzwerk schaffen, das die alltäglichen Erfahrungen und individuellen Empowerment-Strategien jedes B.PoC erkennt und umsetzt, um allen Formen von Unterdrückung ein Ende zu setzen.

 

Kontakt: b.poc [at] astafu.de